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Wie und warum nutze ich Foursquare?

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Orstbasiertes Netzwerk FoursquareSebastian Gebert rief vor kurzem zu einer Blogparade zum Thema Badge Hunting und der
Nutzung von Foursquare auf. Für das erste Foursquare Barcamp im Januar 2014 bereitet er eine Session zu diesem Thema vor.
Mit der Frage „Warum nutzt du Foursquare“ hatte ich mich vor einigen Monaten bereits beschäftigt, als ich einem Freund das ortsgebundene soziale Netzwerk näherbringen wollte. Holger hatte Foursquare vor einigen Jahren mal kurz ausprobiert, dann aber wieder vom Handy gelöscht, da es ihm keinen Mehrwert gebracht hatte. Als Neuzugezogener war er nun auf der Suche nach Restauranttipps und Sehenswertem in der Umgebung und ich fand, dass da Foursquare genau das Richtige für ihn wäre.

Foursquare BadgesWie gesagt, es kostete etwas Überzeugung, ihm Foursquare nahe zu bringen und im Zuge einiger Diskussionen um den Nutzen von Foursquare, resümierte ich mein eigenes Nutzerverhalten und schaute mich im Netz um, wo andere die Vor- und Nachteile von Foursquare sahen.

Mayor-Schlachten und Badge Hunting mit Foursquare

Badgegallerie bei Foursquare

Die Badegallerie einiger Freunde ist sehr lang (und dies ist nur ein Auszug)

Heiko hatte mich vor ein paar Jahren zu Foursquare gebracht und im Ort einen regelrechten Boom losgetreten. In unserem vom Tourismus gehypten, ansonsten mit etwa 5000 Einwohnern aber recht kleinen Ort waren nun plötzlich gut zwanzig Menschen damit beschäftigt, Restaurants, Kioske, Parkbänke, Museen, Plätze und alles was irgendwie nach einem 4sq-Venue aussah, einzutragen, dort einzuchecken und um Mayortitel zu kämpfen.
Wir tauschten uns darüber aus, welche Badges man bekommen konnte und wunderten uns über frischgebackene Väter, die nachts den Beruhigungsspaziergang mit Sohnemann ausweiteten, um noch schnell den letzten Spielplatz-Checkin für den Spielplatz-Badge klarzumachen. Die Mutter checkte derweil in der Kneipe ein, da sie für den „Player Please-Badge“ zusammen mit drei Freunden des anderen Geschlechts gemeinsam einchecken musste.
Manche Freunde verloren irgendwann die Lust am ständigen Eincheck-Wahn, etwa so wie Nico Buch es in seinem Blog beschreibt.
Anderen reichten die Badges, die durch Checkins im Ort oder der Umgebung ergattert werden konnten, nicht mehr aus und sie gingen auf Weltreise. Per Jailbreak flog das iPhone von HAJ in alle Teile der Welt, trank Kaffee in New York, übernachtete in Singapur, besuchte die Oper in Sydney und nahm an Footballspielen in Texas teil. Einige meiner Freunde schafften so über 450 Badges! Der Sinn dieser virtuellen Weltreisen erschloss sich mir nie ganz, aber die Jungs hatten Spaß. Als ich dann wirklich mal in Amsterdam war, fand ich es allerdings schon doof, dass Micha (Name geändert, dem Autor aber gut bekannt) bereits überall schon vor mir war.
Ich beschränkte mich auf die Badges, die ich durch reale Check-Ins und etwas Hilfe durch Seiten wie „One More Check-In“ erhielt. Inzwischen sind die Badges und Mayortitel aber in den Hintergrund gerückt, wobei ich schon noch gern und viel einchecke. Am liebsten natürlich an neuen Orten. Und über einen neuen Badge freue ich mich natürlich auch noch immer, die Jagd danach ist aber vorbei.

Badgehunting – Links

One More Check-In

One More Check-In

Neues entdecken

Freunde, die nicht um die Welt hetzten oder deren Handys auf Heimaturlaub waren, sorgten dafür, dass andere Foursquare-Nutzer Plätze in der Umgebung entdecken können. Wir legten Venues an, statteten sie mit Fotos aus und schrieben Tipps oder erstellten Listen mit sehenswerten Orten. Daraus entstand auch die offizielle Foursquare-Seite Steinhude-am-Meer. Und es gab auch Specials: beim Griechen vor Ort gab es für jeden 3. Check-In einen extragroßen Ouzo und meine Kneipe wirbt mit einem Willkommens-Schnaps und einem kleinen Bier zum 5. Checkin.
Dies führt uns zurück zu Holger:
Foursquare hat in der Zwischenzeit viel dafür getan, seinen Nutzern einen Mehrwert über den spielerischen Teil der App hinaus zu bieten. Die von Nutzern eingegebenen Ortsinformationen sind sehr umfangreich. Sie werden von der Community selbst gepflegt. Ein in drei Stufen gestaffeltes System von sogenannten Superusern sorgt für aktuelle Daten. Daten, die inzwischen von vielen anderen Diensten wie z.B. EyeEm oder Pinterest genutzt werden.

Foursquare als Bewertungsplattform

Foursquare entwickelt sich mehr und mehr zu einer Bewertungsplattform. Die von Usern geschriebenen Tipps und das Foursquare-Ranking, das sich aus Tipps, Likes, Popularität und anderen Daten, die 4sq aus den Check-Ins folgert, zusammensetzt, geben Usern hilfreiche Empfehlungen.
Mit der „Entdecken“-Funktion finde ich inzwischen immer häufiger gute Restaurants und sehenswerte Orte in der Umgebung. Die Computerwoche gibt zu bedenken, dass diese Funktionen im Gegensatz zu reinen Bewertungsportalten wie Yelp erst deutlich später etabliert wurden. Foursquare habe da deutlichen Nachholbedarf, der allerdings mit innovativen Features wettgemacht werden könne. Wenn ich daran denke, dass bei einem meiner Orte auf Yelp der Kartenpin auch nach Monaten und vielen vergeblichen Supportnachfragen noch immer nicht an der richtigen Ortsposition zu finden ist, dann kann man die oben genannte User-Datenpflege schon mal als deutlichen Vorteil werten.
Zudem lernt Foursquare aus dem Verhalten seiner User und schlägt Orte vor, die zum Check-In-Verhalten passen. Die neue iOs-Version zielt ebenfalls noch genauer darauf, gute Orte vorzuschlagen und Tipps zu geben. Mit kleinen Abfragen an die User nach einem Check-In baut der Location Based Service dereit seine Datenbank enorm aus. Marcel Weiss schreibt auf Neunetz.com dazu:

Die neuen Mini-Abfragen, die die Informationsfülle auf Foursquare erheblich vergrößern,(…) sind eine interessante und konsequente Erweiterung des Check-Ins. Es ergibt Sinn, dass sie, gekoppelt an die Check-Ins und mit geringstem Zusatzaufwand verbunden, sich positiv entwickeln.

 

Foursquare als Freunde-Finder

Pizzabestellung mit Foursquare

Pizzabestellung mit Foursquare

Holger jedenfalls probierte daraufhin Foursquare erneut aus. Mit der Suche bei Foursquare ist er noch immer nicht so ganz zufrieden: einen Laden für seine Zigarren zum Beispiel findet er mit anderen Apps noch immer schneller. Dem anfänglichen Eincheckfieber ist er aber dennoch erlegen und sammelt nun auch Badges und Bürgermeisterschaften. Viel wichtiger für mich aber: wenn er in der Pizzeria im Nachbarort eincheckt, kann ich ihm kurz meine Pizza-Bestellung durchgeben und eine halbe Stunde später ist mein Hunger gestillt 🙂
Dass ich nun sehen kann, wo Holger sich gerade rumtreibt, ist ein weiterer Vorteil des Ortsnetzwerkes. Umgekehrt weiß er nun auch, wann er mich in der Kneipe trifft und läuft nicht Gefahr, allein am Tresen sitzen zu müssen. Ach und übrigens: seine Frau weiß auch, ob er beim Bier mit Freunden oder bei der Arbeit ist. Ob Vorteil oder Nachteil lasse ich hier dann einfach mal offen 🙂

Sparen mit Foursquare

Die „Specials“ bei Foursquare sind besondere Angebote, die man für einen oder mehrere Check-Ins bekommt. Wenn auch in Deutschland das Angebot noch relativ klein ist, so kommen doch immer mehr Specials hinzu. Derzeit ist es hierzulande aber immer noch eher ein nettes Gimmick, als das man Foursquare wirklich zum Sparen nutzen könnte.
Ein Blick nach New York aber zum Beispiel zeigt, wie Foursquare in Sachen Angebote und Deals funktionieren kann.
Svenja Teichmann schreibt auf Crowdmedia.de:

Manhatten war einfach voll von attraktiven Deals und das quer durch alle Branchen, wie die Icons zeigen. Es waren Ketten, wie H&M oder Burger King dabei – aber genauso Friseure, Restaurants und andere kleine Einzelhändler.

Foursquare als Gedächtnisstütze

Timemachine von Foursquare

Check-Ins sichtbar gemacht – mit der Foursquare Timemachine zurück in die Vergangenheit

Foursquare speichert die getätigten Check-Ins und zeigt diese im eigenen Profil als Verlauf an. So kann man auch im Nachhinein noch sehen, wo man in den letzten Wochen war.
Besonders gut in Erinnerung gebliebene Orte speichere ich mir auch gern in Listen ab, z.B. Restaurants oder sehenswerte Stellen, die man im Urlaub entdeckt hat oder auch noch besuchen will (dafür gibt es dann auch die To-Do-Liste).
AllesFoursquare.de schreibt dazu auch über Möglichkeiten, sich die gesammelten Daten anzeigen zu lassen. Dies geht zum Beispiel in einem Google-Kalender oder bei Google Maps.
Außerdem zeigt Foursquare in der Statistik auch noch die am häufigsten besuchten Orte und die beliebtesten Kategorien der Check-Ins an.
Ein tolle Visualisierung der eigenen Check-Ins bekommt ihr mit der Timemachine von Foursquare. Einfach mal ausprobieren und staunen!

Wozu nutzt du Foursquare?

Nun würde mich interessieren, wie, warum und wo du Foursquare nutzt. Oder auch warum nicht. Kommentiere doch einfach unten oder beteilige dich auch an der Blogparade zum Badge Hunting. Weitere Beiträge:

Über eine Freundschaftseinladung bei Foursquare würde ich mich natürlich auch freuen!

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